Das Unterland im Süden Südtirols erstreckt sich entlang der Weinstraße von Salurn bis Margreid und gilt mit rund 1.860–1.900 Hektar als das größte und zugleich wärmste Weinbaugebiet der Region. Die Reben wachsen hier in Höhenlagen zwischen 200 und etwa 900 Metern, eingebettet in Terrassen, Steillagen und sanft geneigte Hänge, die das Landschaftsbild prägen. Diese Vielfalt an Expositionen und Höhen erzeugt ein bemerkenswert breites stilistisches Spektrum – von reifen, aromatischen Weißweinen bis hin zu kraftvollen, strukturierten Rotweinen.

Das Terroir zeigt sich als komplexes Zusammenspiel aus Kalk, Dolomit, sandigen Mergeln und wärmespeichernden Schotterterrassen, die den Weinen Tiefe und Spannung verleihen. In Verbindung mit der starken Sonneneinstrahlung des Südens, den warmen Luftströmen aus dem Etschtal und den ausgeprägten Tag-Nacht-Unterschieden entstehen Bedingungen, die eine klare, präzise Aromatik und stabile Säurestruktur hervorbringen. Mediterrane Wärme und alpine Frische wirken hier unmittelbar nebeneinander – ein entscheidender Grund für die Vielschichtigkeit der Weine.

Rund zwei Drittel der Produktion entfallen auf Weißweine wie Grauburgunder, Sauvignon Blanc und Weißburgunder. Sie zeigen im Unterland typische Eleganz, lebendige Frucht und eine feine mineralische Linie. Die Rotweine – allen voran Lagrein und Pinot Noir – profitieren von den wärmeren Lagen und entwickeln Tiefe, Kraft und Ausdruck, ohne an Finesse zu verlieren.